Seite wählen

Probemodellation von Keramikteilkronen an den oberen mittleren Schneidezähnen

Die Patientin stellte sich mit abgeknirschten, nach innen (oral) gekippten und sehr kälteempfindlichen mittleren Schneidezähnen im Oberkiefer vor. Zur Behandlung sollen nicht-invasive geklebte Keramikteilkronen angefertigt werden. Dazu muss die eigene Zahnsubstanz überhaupt nicht beschliffen werden.

Um vorab das ästhetische Resultat bewerten zu können, haben wir aus Komposit mit den Farben Dentin A1, Schmelz A1 und Bleach L (IPS Empress Direct) eine nicht geklebte Probemodellation im Mund der Patientin gemacht. Dieser so genannte Mockup ist rausnehmbar und ermöglicht der Patientin, deren Umfeld und uns die ästhetische Veränderung durch die definitive Versorgung abschätzen zu können.

Ursprünglicher Zustand (1)

smile-vor-Mockup

(2)

smile-vorher

Nach dem Mockup (1)

Smile-mit-Mockup-11,-21

Mockup (2)

big-smile-Mockup-11,-21

So sehen die Komposit-Modelle der Keramikteilkronen aus. Diese provisorischen Teilkronen kann die Patientin auf die Zähne drauf stecken und sie halten dann auch ganz gut. Nur essen oder trinken sollte man damit nicht und nachts sollte man diese Mockups auch abnehmen. Die Tragedauer ist kürzer und dient der ästhitischen Abklärung für die entgültige Vollkeramikversorgung.

Komposit-Mockup-entfernt

Ansicht von der Seite:

Mockup-seitlich

Wurzelkanalstift aus Glasfaser-Komposit entfernen und Revision der Wurzelbehandlung

Das Röntgenbild zeigt eine apikale  Ostitis an Zahn 36, an der mesialen Wurzel leicht und an der distalen Wurzel (rechts im Bild) stärker ausgeprägt. Beide Wurzeln haben etwas zu kurze Wurzelkanalfüllungen und die Füllung der distalen Wurzel scheint nicht randständig zu sein. Dies könnte, was sich bei der Revision bestätigt hat, auf einen zweiten bisher nicht aufbereiteten Wurzelkanal hinweisen. Auch die stärker ausgeprägte Ostitis deutet auf einen übersehenen zweiten Kanal der distalen Wurzel hin.

Ausgangsröntgenbild:

Endorevision36-

Das Foto mit der alten Aufbaufüllung und dem grau-transparenten Glasfaserstift (alio loco) folgt hier.

Aufbau-mit-transluzentem-Stift

Es ist kritisch zu bewerten, dass unter der alten Aufbaufüllung (alio loco) Karies belassen wurde:

Karies-unter-alter-Aufbaufuellung

Wir haben den Glasfaserstift mit Ultraschall gelockert und in der Mitte streng axial mit einem sehr dünnen, feinen Diamantzylinder einen internen Kanal gebohrt. Durch diesen Kanal wurde danach eine stärkere ProTaper Revision NiTi-Feile durch die Mitte des Glasfaserstiftes hindurch geführt und der Stift durch zirkumferentes Erweitern dieses Zentralkanals im Stift zerspahnt und dadurch schonend entfernt.

Danach konnte auch der zweite distale Kanal dargestellt werden, sodass der Zahn insgesamt vier Kanalsysteme hat. Die beiden folgenden Bilder zeigen die vier Kanaleingänge. Die beiden distalen Kanaleingänge liegen eng beieinander:

Endorevision36-2-distale-Kanaleingaenge

Endorevision36-2mesiale-Kanaleingaenge

Wir haben mit Kofferdam unter aseptischen Bedingungen die Kanäle vollständig aufbereitet, desinfiziert und bis zur physiologischen Konstriktion gefüllt.

Endorevision36-WF-

Die Prognose des Zahnes ist nun günstig. Da der Zahn ausreichend koronale Restsubstanz hat, ist eine erneute Stiftversorgung überflüssig. Wir werden in der nächsten Sitzung eine defektbezogene Keramikteilkrone aus e.max Press adhäsiv befestigen.