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Xylitol und Karies

Xylitol ist ein Zuckeraustauschstoff. Xylitol wird als Süßmittel Kaugummi zugesetzt. Es soll vor Karies schützen.

Aber stimmt das wirklich, und sind keine Nebenwirkungen zu befürchten? Bei manchen Tieren, z.B. Hunden wirkt Xylitol wie ein Gift. Die Studien zu Xylitol bei Menschen sind nicht eindeutig.

Brett Duane bespricht eine randomisierte und kontrollierte Studie zur Wirkung von Xylitol-Kaugummi im Vergleich zu xylitolfreiem Kaugummi bei Kindern mit hohem Kariesrisiko. [Duane, B. (2010). „Xylitol gum, plaque pH and mutans streptococci.“ Evid-based Dent 11(4): 109-110.]

Die besprochene Studie zeigt einige Mängel im Design und in der standarisierten Darstellung der Ergebnisse nach den CONSORT Leitlinien.

Was mir aber besonders missfällt, ist, dass als Wirkung von Xylitol nicht gemessen wurde, ob die Kinder denn nun wirklich weniger Karies bekommen, wenn sie Xylitol-Kaugummies kauen. Es wurde als Resultat lediglich gemessen, wie stark die Plaque acidogen, also säurebildend war und wieviele Mutans Streptokokken im Speichel vorhanden waren. Da der Zusammenhang von acidogener Plaque und Mutans Streptokokken einerseits und Karies andererseits komplex und nicht eindeutig ist, leidet die Aussagekraft der Studie erheblich.

Wirklich interessant wäre gewesen, zu kucken, ob die Kinder durch die Xylitol-Kaugummis weniger kariöse Löcher bekommen, und genau das wurde nicht untersucht!

„It is important for randomised controlled trials to continue to strive to meet all of CONSORT standards, and for studies to demonstrate not only the efficacy of xylitol in reducing risk factors but also in reducing actual dental caries.“ [Duane, B. (2010). „Xylitol gum, plaque pH and mutans streptococci.“ Evid-based Dent 11(4): 110.]

Wurzelkanalbehandlung des Tages

Die Patientin stellte sich vor zwei Tagen mit Zahnschmerzen oben links in der Praxis vor. Der Zahn 26 war klopfempfindlich, reagierte nicht mehr auf Kälte und hatte bereits eine tiefe Restauration, die bis nahe an die Pulpa reicht. Die Patientin ist deutlich über 80 Jahre alt und hat relativ gute Zähne.

Ausgangsröntgen:

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Wir haben unter aseptischen Bedingungen mit Kofferdam, bei kontinuierlicher endometrischer Längenkontrolle (Dentaport ZX von Morita) die Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. Das nächste Bild zeigt die Kontrollaufnahme der Wurzelkanalfüllungen. Die Beschwerden der Patientin waren schon am Tag nach der Behandlung weg. Die Prognose des Zahnes ist jetzt günstig.

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Revision einer Wurzelkanalbehandlung Zahn 16

Die Patientin kam als Neuaufnahme in unsere Praxis. Der Zahn 16 machte seit einer Wurzelkanalbehandlung Beschwerden, die sich nicht besserten. Das Ausgangsröntgenbild zeigt etwas zu kurze Wurzelkanalfüllungen.

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Wir habe die Wurzelkanalbehandlung unter sterilen Bedingungen revidiert. Es konnte ein vierter Kanal (mb2) gefunden und aufbereitet werden. Sämtliche Kanäle konnten bis zur physiologischen Konstriktion aufbereitet und steril gefüllt werden.

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Die Prognose dürfte jetzt besser sein. Nach Abklingen der Beschwerden wird der Zahn mit einer Teilkrone versorgt.