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Patienten und Zahnärzte wollen wissen, wie gut ein Verfahren z.B. die Vorbeugung gegen Karies mit Silber-Amin-Fluoriden ist. Man könnte die „Informationsmaterialien“, also die Werbung der Hersteller entsprechender Präparate heranziehen. Das wäre einseitig, die Gefahr ist groß, dass der Nutzen übertrieben und unerwünschte Nebenwirkungen heruntergespielt werden.

Wirklich unabhängige wissenschaftliche Studien können verläßlichere Informationen für die Bewertung eines Verfahrens geben. Aber auch hier stellen sich Fragen. Nicht alle wissenschaftlichen Arbeiten sind gut. Manche Studien sind nur mittelmäßig und mache Untersuchungen sind in Methode und Durchführung unzureichend.

Wie findet man also die guten, zuverlässigen Studien heraus? Der bekannteste Maßstab für die Methode wurde an der Universität Oxford entwickelt. Er heißt „Jadad-Scale“ und ist nach dem Mediziner Alejandro Jadad-Bechara benannt.

Es werden 0 bis 5 Punkte vergeben. Für die folgenden Fragen gibt es Punkte oder Punktabzüge:

  1. Wurde die Studie als randomisierte Studie beschrieben? Wenn ja, 1 Punkt.
  2. War die Randomisierung sachgerecht? 1 Punkt bzw. 1 Punktabzug.
  3. Wurde die Studie als doppelblind beschrieben? 1 Punkt
  4. War die doppelte Verblindung sachgerecht? 1 Punkt bzw. 1 Punktabzug.
  5. Wurden Ausfälle begründet? 1 Punkt

Der Jadad-Scale dient der schnellen Beurteilung der methodischen Qualität von Studien. Er kann als Kriterium der Auswahl von Studien für Metastudien verwendet werden. Zur Vermeidung von Bias sollte der Scale von mindestens zwei Personen durchgeführt werden.

Referenzen:

  1. Jadad, A. R., R. A. Moore, et al. (1996). „Assessing the quality of reports of randomized clinical trials: Is blinding necessary?“ Controlled Clinical Trials 17(1): 1-12.
  2. Jadad scale. (2009, August 22). In Wikipedia, The Free Encyclopedia. Retrieved 09:30, October 24, 2009, from http://en.wikipedia.org/wiki/Jadad_scale